Pech im Spiel – Glück in der Liebe. Was ist dran an der Redewendung?

Sprichwörter und Redewendungen sind aus unserem Leben nicht wegzudenken, ob als Ermahnung, Weisheit oder Rat. Im Laufe unseres Lebens lernen wir verschiedene Volksweisheiten, doch stimmen sie wirklich und passen sie noch in unserer modernen Zeit? Einen, dieser meist gut gemeinter Aussprüche, hat jeder gehört: „Glück in der Liebe, Pech im Spiel“. Glücksspiele waren schon immer beliebt und sind auch heutzutage eine Lieblingsbeschäftigung vieler Menschen. Glücksspiel hat sich doch weitgehend verändert und der neuen Zeit angepasst. Der technologische Wandel konnte allerdings der Volksweisheit nichts anhaben. Die bekannte Redewendung verwendet man weiter und es gibt sie auch umgekehrt: „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“. Wir gehen jetzt nach, was es genau mit dem Spruch auf sich hat.

Bedeutung

Die Redewendung wird häufig verwendet, um einen Verlierer, egal in welcher Situation, beim Glücksspiel oder bei einer anderen Aktivität zu besänftigen. Die Botschaft ist eindeutig positiv: Man sollte sich über ein verlorenes Spiel nicht ärgern, weil man anstatt des Gewinns im Spiel den Gewinn in der Liebe findet. Doch in der Redewendung steckt viel mehr als ein Versuch, Trost bei einer Pechsträhne zu spenden. Darin spiegelt sich eine Lebensweisheit wider, die besagt, dass man nicht immer Erfolg haben kann in allem, was man tut. Man muss Entscheidungen in seinem Leben treffen und sich mit den Konsequenzen zufriedengeben.

Ursprung

Der Ursprung der umgekehrten Redewendung „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“ lässt sich im alten Spanien zurückverfolgen. Glück bedeutete damals, ein Dach über dem Kopf zu haben und auch genügend zu Essen. Beim Glücksspiel konnte man das alles leicht aufs Spiel setzen und verlieren und somit die Gunst seiner Frau verlieren. Diese Redewendung wurde abermals umgedreht und manchmal auch falsch übersetzt oder überliefert. Und so entstand die andere Volksweisheit, die in unterschiedlichen Kulturen und Sprachen existiert. Im Russischen lautet die Redewendung: „неудача в игре, удача в любви“. So ähnlich heißt es auch in Spanisch: „Desgraciado en el juego, afortunado en amores“. Die englische Variante: „Lucky at cards, unlucky in love“ weicht dabei ein wenig der wortwörtlichen Übersetzung aus dem Deutschen ab, da „cards“ also „Karten“ als Synonym für Glücksspiel genutzt wird. Trotz unterschiedlicher Formulierungen bedeuten all diese Sprüche im Kern ein und dasselbe – man kann nicht alles im Leben haben.

Weitere Interpretation

Wie bereits angedeutet, benutzt man die Redewendung auch außerhalb dem Thema “Glücksspiel“. Die Bedeutung wird dabei häufig auf andere Lebensbereiche erweitert. Man sollte sich zum Beispiel nicht anstrengen, in allen Lebenssituationen und Disziplinen gleichzeitig zu punkten. Immer muss man auf Etwas verzichten, wenn man etwas Anderes besonders eifrig anstrebt. Heutzutage wäre auch eine andere Interpretation möglich: Familie und Beruf kann man nicht immer unter einem Dach vereinen. Man benutzt die Redewendung auch, um Positivismus einzuhauchen. Dabei ist die Interpretation: Alles kann nicht schieflaufen. Es gibt immer eine Kompensation im Leben, die für Ausgeglichenheit sorgt.

Fazit

Dass an dieser Redewendung etwas dran ist, liegt außer Zweifel. Doch viel mehr ist es eine philosophische Sicht über das Leben als eine Regelmäßigkeit. Statistisch gesehen, besteht jedoch ein solcher Zusammenhang zwischen Glück und Pech keinesfalls. Für einige trifft die Volksweisheit zu, andere hingegen können sich Glückspilze nennen und in allen Bereichen des Lebens Erfolg haben. Ebenso gibt es andere Menschen, die immer leiden müssen. Eines steht aber fest: Sprichwörter sind immer faszinierend und beinhalten manchmal auch ein Körnchen Wahrheit.