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Zweisamkeit – Wie Wichtig ist Sex in einer glücklichen Ehe?

Sex wird gerne als die schönste Sache der Welt bezeichnet. Doch in vielen Ehen oder auch Partnerschaften sorgt sie für Konflikte. Treten Sexprobleme auf, dann wird schnell die gesamte Beziehung oder sogar die Ehe infrage gestellt. Die Probleme können entweder akut oder chronisch sein, sind jedoch häufig zu lösen. Doch es ist nicht immer einfach, den richtigen Lösungsansatz zu finden. Obwohl oder gerade weil Sex im Alltag und in den Medien allgegenwärtig ist, gehört dieser in vielen Beziehungen zu den heikelsten Gesprächsthemen. Probleme im Bett werden verschwiegen und das vor allem gegenüber dem festen Partner, welcher doch eigentlich der erste Ansprechpartner dafür sein sollte.

Es berichten jedoch auch viele Ehepaare und Partner davon, dass andauerndes Reden oder Diskutieren über Sex, die Probleme oder Konflikte sogar noch weiter verschlimmern kann und lediglich Druck, Stress oder Frust im Bett aufbauen. Tatsächlich kann Sex sowohl totgeschwiegen als auch totgeredet werden – beide Varianten sind mit Risiken verbunden. Doch was können Paare unternehmen, wenn es im Bett nicht mehr so läuft wie gewünscht und wie kann man die Probleme wieder lösen? Schließlich haben sich diese über eine lange Zeit hinweg eingeschlichen und festgefahren. Wir erklären Ihnen im Folgenden, was es dabei zu beachten gilt.

Wie äußert sich sexueller Druck in der Beziehung?

Viele Ehepaare leiden unter sexuellem Druck. Das kann beide betreffen oder aber auch nur einen der Partner. Dieser sexuelle Druck macht sich durch Unwohlsein beim Gedanken an Sex bemerkbar oder anhand der Frage, ob man zu wenig oder sogar zu viel Sex mit dem Partner oder der Partnerin haben möchte. Die typischen Gedanken sind hierbei, dass wir/ich nicht normal sind. Auch Ängste, wie dass der Partner oder die Partnerin sich aufgrund des Sexuallebens trennen könnten, kommen vor. Diese Gedanken gehen dann mit Angst, Schuld und Scham einher. In der Folge weichen viele Menschen dem Partner oder der Partnerin noch mehr aus, um Sex zu vermeiden. Durch dieses Verhalten kann es jedoch zu Missverständnissen und sogar Streitigkeiten kommen. Kommt es zu Problemen bei der Aussprache, dann leidet die Partnerschaft darunter und der sexuelle Druck wächst noch weiter.

Die häufigsten Sexprobleme in Ehe und Partnerschaft

Kleinere oder größere Probleme im Schlafzimmer gibt es in fast jeder Beziehung. Zunächst sollte man sich bewusst machen, dass man damit nicht alleine ist. Doch dadurch wird es natürlich nicht besser. Unter Sinneslust finden Sie viele weitere Informationen rund um Liebe, Beziehungen, Sexualität und Erotik. Hier lassen sich auch ganz neue Ansätze finden, die das Sexleben eventuell sogar aufpeppen. Im Folgenden stellen wir Ihnen nun die gängigsten Sexprobleme vor, die häufig zu Krisen innerhalb einer Ehe führen:

1. Ein Partner will deutlich öfter Sex als der andere

Ein Partner will Sex, der andere nicht. Kommt diese Konstellation regelmäßig vor, dann frustriert das beide Seiten. Eine unterschiedlich stark ausgeprägte Libido kann vorübergehende Ursachen haben, beispielsweise hormonelle Schwankungen, Stress, Krankheit oder Geldsorgen. Sie kann jedoch auch veranlagt sein. In der heißen Zeit zu Beginn einer Beziehung stellt diese häufig noch kein erkennbares Problem dar, doch im Laufe der Zeit wird diese immer sichtbarer.

2. Für guten Sex ist nicht genug Zeit

Schlechte Organisation oder schlechtes Zeitmanagement sorgen ebenfalls dafür, dass es kaum guten Sex gibt. Viele Paare beklagen sich darüber, dass die gemeinsame Zeit nicht für regelmäßigen Sex ausreicht. Das kann natürlich ein vorgeschobenes Argument sein und von einem Lustmangel ablenken, doch trotzdem ist diese Begründung ernst zu nehmen. Wer sich nicht ausreichend Zeit füreinander nimmt, dem fehlt die wichtige Intimität innerhalb einer Beziehung.

3. Körperliche Beschwerden stehen der Lust im Weg

Fühlt man sich körperlich nicht wohl, dann ist es schwieriger sexuelle Lust zu empfinden. Sollte ein Partner krank sein oder akute Schmerzen haben, dann ist das ein klarer Grund für weniger Lust. Doch die körperlichen Beschwerden können sich auch aus unerfüllten Bedürfnissen, akuten Konflikten oder andere Problem innerhalb der Beziehung entwickeln. Von Kopfschmerzen, über Verdauungsbeschwerden, bis hin zu Verspannungen und Essstörungen ist die Bandbreite sehr vielfältig. Der Körper drückt unbewusst oder nur halb bewusst, die Gefühle auf verschiedene Arten aus. Das alles wirkt sich ebenfalls auf den Sexualtrieb aus.

4. Erektions- und Orgasmusprobleme

Probleme mit dem Orgasmus oder der Erektion sind fast immer psychologischer Natur. Nur sehr selten gibt es dafür tatsächlich medizinische Gründe. Leistungs- und Versagensängste, Druck, Hektik und Stress sind die häufigsten Ursachen, die dazu führen. Diese Faktoren begünstigen sich untereinander, sodass sich die Situation immer weiter hochschaukeln kann. Die Angst zu versagen führt wie eine selbsterfüllende Prophezeiung beim nächsten Mal zu noch mehr Angst, was sich in der Folge so fortführt.

5. Nachlassende Lust

Viele Ehepaare gehen davon aus, dass sich die Lust auf Sex im Laufe der Beziehung automatisch verändert. Dem ist auch so und das ist völlig normal. In der Regel geschieht dies in einem ausgewogenen Verhältnis, es kann jedoch auch ein Partner stärker davon betroffen sein. Ebenfalls kann es natürlich vorkommen, dass sich die Partner nicht mehr gleich anziehend finden. Hier ist es ein guter Weg, die gemeinsame Sexualität nochmal komplett neu zu entdecken oder neu zu definieren, sodass beide Partner auf ihre Kosten kommen. Dieses Feuer lässt sich jedoch nur entfachen, wenn noch Glut vorhanden ist. Es gibt tatsächlich auch Paare, die keinen Sex haben und damit völlig zufrieden sind. Hier sollte man sich nicht von äußeren Erwartungen beeinflussen lassen.

6. Untreue oder Seitensprung

Fremdgehen ist einer der häufigsten Lustkiller. Sex hat viel mit Vertrauen zu tun und wenn dieses einmal erschüttert ist, dann schlägt das auf die Libido. Andersrum kann das natürlich genauso vorkommen: Kommt ein Partner innerhalb der Ehe oder Partnerschaft immer zu kurz oder wird abgewiesen, dann neigt dieser eher zur Untreue. Je nachdem, wie stabil die Vorgeschichte oder die Partnerschaft aufgebaut ist, kann der Seitensprung entweder das Ende bedeuten oder sogar neue Chancen bieten. Viele Paare haben erst dann richtig gelernt, aufeinander einzugehen und die Bedürfnisse zu definieren. Darauf sollte man es natürlich nicht ankommen lassen und es ist auch kein Argument um fremdzugehen.

Was hilft bei sexuellem Druck in der Beziehung?

Sollte es sexuellen Druck innerhalb der eigenen Ehe oder Beziehung geben, dann sollten Sie zunächst herausfinden, woher dieser kommt. Anhand der beschriebenen Punkte können Sie sich vermutlich bereits einordnen. Es gilt jedoch auch Gedankenmuster zu durchbrechen: Sind es wirklich die Wünsche oder Erwartungen meines Partners, die mir Druck machen? Oder sind es die Erwartungen, von denen ich befürchte, dass mein Partner sie haben könnte? Auch die Erwartung an sich selbst, aus dem Umfeld oder gängige Stereotypen sollten aufgebrochen werden.

Wie erlebt man selbst den Sex: Ist diese angenehm und bereichernd? Was könnte man ändern? Überlegen Sie auch, ob Sie sich überhaupt Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin hingezogen fühlen oder sich eigentlich jemand anderen wünschen. Versuchen Sie herauszufinden, woher die Gedanken kommen und woraus die Probleme wirklich resultieren.

Hilfen und Problemlösungen

Es gibt natürlich viele verschiedene Lösungsvorschläge für Paare, die Schwierigkeiten im Bett haben. Neues ausprobieren, sich mehr Zeit füreinander nehmen, Bedürfnisse aussprechen, Wünsche erfüllen: Die Liste ist lang. Alle Lösungsansätze haben dabei ihre Daseinsberechtigung und sind sinnvoll. Das Problem ist dabei jedoch, dass es keine Lösung von der Stange gibt. Sie müssen individuell für sich herausfinden, wie Sie dieses Problem angehen können, ob Sie das überhaupt möchten und auf welche Art und Weise. Empfehlenswert ist es tatsächlich zunächst einmal eine Sexpause einzulegen, um Stress oder Frust zu nehmen.

Der Druck wird aus der Situation genommen und jeder kann sich zunächst mit den eigenen Gedanken und dem eigenen Körper beschäftigen. Bei Problemen im Bett kreist das Denken oftmals viel zu stark um Sex, um ihn wirklich noch entspannt zu genießen. Verschaffen Sie sich durch die vereinbarte Sexpause Freiraum, welcher nicht durch Rechtfertigungen oder Ausreden erkämpft werden muss. Sie können sich rückbesinnen, beruhigen und in Gesprächen mit dem Partner oder Partnerin oder aber auch nur mit sich selbst, die Situation analysieren. Die Situation sollte sich anschließend entspannen und irgendwann kehren Sie ganz automatisch wieder zurück.